Lutein und Zeaxanthin für gesunde Augen. Darum ist diese Kombi so wertvoll für eine gute Sehkraft.

19. Dezember 2023 von Kea Blum
Mit zunehmendem Alter sinkt die Sehkraft, oft wird auch die Nachtsicht schlechter. Das kann zu Sehproblemen beim nächtlichen Autofahren führen.

In der Schweiz (1) tragen vier von fünf Menschen zwischen 16 und 74 Jahren eine Brille oder Kontaktlinsen (Stand 2021) – Tendenz steigend. Ein Grund ist der demografische Wandel: Mit zunehmendem Alter sinkt die Sehkraft. Aber auch intensive Mediennutzung in jungen Jahren kann sich auf die Augengesundheit auswirken. Es gibt Hinweise, dass blaues Licht von Smartphones und Co. die Entstehung einer altersbedingten Makuladegeneration fördern kann. Bestimmte Vitalstoffe können dazu beitragen, eine gute Sehkraft so lange wie möglich zu erhalten. Von grosser Bedeutung sind die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin.

Gesunde Augen bis ins hohe Alter fördern

Es ist ganz normal, dass mit zunehmendem Alter die Sehkraft nachlässt. Denn wie alle Organe unterliegen auch die Augen natürlichen Alterungsprozessen. Wie früh die Alterssichtigkeit eintritt und wie stark sie voranschreitet, kann jede bzw. jeder jedoch bis zu einem gewissen Grad selbst beeinflussen. Gleiches gilt für die Entstehung einer der häufigsten chronischen Augenerkrankungen, die altersbedingte Makuladegeneration.

In unserem Artikel zur Augengesundheit gehen wir näher auf mögliche Einflussfaktoren ein. Ein Aspekt ist das Thema Medienzeit. Ein bewusster Umgang mit digitalen Medien in jungen Jahren kann sich positiv auf die Augengesundheit im Alter auswirken – insbesondere auf die Entstehung der altersbedingten Makuladegeneration.

Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor ist die Ernährung. Es gibt Vitalstoffe, die eine gute Sehkraft bis in hohe Alter gezielt unterstützen können. Zwei davon sind die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin. Sie können einen positiven Einfluss auf die altersbedingte Makuladegeneration haben. Bevor wir auf die beiden Vitalstoffe näher eingehen, zeigen wir auf, wie sich die altersbedingte Makuladegeneration auf die Sehkraft auswirken kann.

Was ist die altersbedingte Makuladegeneration?

Wie der Name bereits vermuten lässt, spielt das Alter bei der Entstehung der altersbedingten Makuladegeneration eine Rolle. Schätzungen zufolge haben rund 26 Prozent2 der Europäerinnen und Europäer über 60 Jahre diese chronische Augenerkrankung.

Wer davon betroffen ist, leidet unter schwindendem Sehvermögen. Der Grund dafür ist die Zerstörung der Makula. Sie ist der Bereich des schärfsten Sehens. Dort sind die Sehzellen besonders dicht angeordnet. Im frühen Stadium der altersbedingten Makuladegeneration erscheinen Linien verzerrt oder gebogen, etwa beim Lesen. Schreitet die Augenerkrankung voran, bildet sich in der Mitte des Sichtfelds ein grauer Schatten. Auch Helligkeitsunterschiede lassen sich nicht mehr gut erkennen und helles Licht blendet stark. Die Sehkraft und Sehschärfe nehmen zunehmend ab – bis hin zu einer starken Sehbehinderung.

Dafür benötigen die Augen Lutein und Zeaxanthin

Lutein und Zeaxanthin sind zwei Carotinoide, die natürlicherweise in der Makula vorkommen. Sie tragen dazu bei, wichtige Zellstrukturen der Netzhaut zu schützen – allen voran die Makulapigmente. Diese wirken antioxidativ, also reduzieren oxidativen Stress, und filtern Blaulicht. Darüber hinaus unterstützen die Makulapigmente die natürlichen Sehfunktionen, wie Kontrastsehen und Nachtsehen.

Bei einer frühen altersbedingten Makuladegeneration kann sich das Makulapigment durch die gezielte Einnahme von Lutein und Zeaxanthin verbessern. So das Ergebnis einer Studie3 aus China.

In diesen Lebensmitteln stecken Lutein und Zeaxanthin

So wichtig Lutein und Zeaxanthin für die Augengesundheit auch sind: Der Körper kann die beiden Carotinoide nicht selbst bilden. Wir müssen sie also ganz gezielt aufnehmen. Natürlicherweise stecken Lutein und Zeaxanthin vor allem in grünem Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl, Mangold und Rucola sowie in Pistazien und Mais. Allerdings kann der Gehalt an Lutein und Zeaxanthin in den Lebensmitteln sehr stark schwanken. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten und/oder individuelle Ernährungsgewohnheiten haben einen Einfluss auf die Aufnahme.

Das Potenzial von Nahrungsergänzungsmitteln

Wer die Augengesundheit gezielt fördern möchte, kann auf Nahrungsergänzungsmittel mit Lutein und Zeaxanthin zurückgreifen. Wichtig bei der Wahl des Nahrungsergänzungsmittels ist, auf die Dosierung von Lutein und Zeaxanthin zu achten. Sie kann einen Einfluss auf die Wirksamkeit haben. Eine Dosierung von zehn Milligramm Lutein und zwei Milligramm Zeaxanthin gilt in Nahrungsergänzungsmitteln als optimal. So geht zum Beispiel aus der grossangelegten Age-Related Eye Disease Study 2 (AREDS2)4 hervor, dass diese Kombination das Voranschreiten der altersbedingten Makuladegeneration reduzieren kann.

Bei Lutein gilt: Viel hilft nicht immer viel

In vielen Nahrungsergänzungsmitteln sind deutlich höhere Dosen an Lutein enthalten. Die Ergebnisse einer Studie5 aus Peking zeigen, dass höhere Dosen jedoch nicht automatisch mit einer besseren Wirksamkeit einhergehen. Zwar erhöhten 20 Milligramm Lutein pro Tag die optische Dichte des Makulapigments und verbesserten die Kontrastdichte im Gegensatz zu einer Dosierung von zehn Milligramm. Dieser Effekt zeigte sich jedoch nur bei einer kurzfristigen Einnahme von 48 Wochen. Nach zwei Jahren Einnahme gab es hingegen keine signifikanten Unterschiede mehr zwischen den Dosen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler empfehlen daher die geringere Dosis von zehn Milligramm Lutein pro Tag.

Weitere Vitalstoffe für eine gute Sehkraft

Neben Lutein und Zeaxanthin gibt es weitere Vitalstoffe, die sich positiv auf die Augengesundheit auswirken können.

  • Omega-3-Fettsäuren: Diese langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind wichtige Bausteine der Zellmembran – unter anderem auch der Netzhaut. Ein erhöhter Konsum der Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA kann das Risiko reduzieren, an einer altersbedingten Makuladegeneration zu erkranken. So das Ergebnis einer grossangelegten Studie6 mit 40.000 Frauen.
  • Anthocyane: In Heidelbeeren stecken viele Anthocyanen. Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und können laut einer Studie7 aus China spezielle Zellen in der Netzhaut vor lichtinduzierten Schäden schützen. Laut der Wissenschaftler aus China haben sie dadurch das Potenzial, eine altersbedingte Makuladegeneration vorzubeugen.
  • Vitamin B2: Es trägt zur Erhaltung normaler Sehkraft bei.
  • Astaxanthin: Das natürliche Carotinoid8 verbessert nachweislich die Durchblutung des Auges. Das kann sich positiv auf die Sehschärfe auswirken. Vor allem Personen, die viel am Computer oder bei künstlichem Licht arbeiten, können von dem Vitalstoff profitieren.

Fazit:

Die Augen sind das wichtigste Sinnesorgan. Einen Grossteil der Umweltreize nehmen wir darüber wahr. Lässt die Sehkraft mit dem Alter nach, leidet die Lebensqualität sehr. Ein Grund für die nachlassende Sehkraft kann die altersbedingte Makuladegeneration sein. Sie zählt zu den häufigsten chronischen Augenerkrankungen. Jede bzw. jeder kann jedoch das Risiko, daran zu erkranken, senken. Ein Einflussfaktor sind Vitalstoffe. In diesem Beitrag sind wir speziell auf die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin eingegangen.

Das Problem: Der Körper kann die Carotinoide nicht selbst bilden. Und auch über die Ernährung gelingt es vielen nur bedingt, ausreichend Lutein und Zeaxanthin aufzunehmen. Wer sich die Sehkraft möglichst lange erhalten möchte, kann Lutein und Zeaxanthin über Nahrungsergänzungsmittel ergänzen. Vor allem in Bezug auf die altersbedingte Makuladegeneration können sie von Vorteil sein, wie Studien zeigen.

Vitalstoffe, welche die Augen lieben.

Tagesdosierung Hauptstoffe:

  • 10.0 mg Lutein
  • 2.0 mg Zeaxanthin

 

Ergänzende Vitalstoffe:

  • Omega-3-Fettsäuren
  • Heidelbeeren (Anthocyane)
  • Vitamin B2
  • Astaxanthin

Kea Blum

Ich bin freie Journalistin und Redakteurin aus Hamburg. An meiner Seite ist mein Australian Shepherd Mädel Maja und mein Mann. Nach meinem Ökotrophologie-Studium und einem PR- und Redaktionsvolontariat bin ich in die Selbstständigkeit gestartet. Seit mehr als vier Jahren betreue ich Kundinnen und Kunden aus den Bereichen Ernährung und Gesundheit. Ich finde es nach wie vor faszinierend, wie sehr sich das, was wir essen, auf unsere Gesundheit auswirken kann. Und ich liebe es, dieses Wissen mit meiner Arbeit an andere weiterzugeben.