Glucosamin und Chondroitin – das Duo für eine gute Gelenkgesundheit.

14. Februar 2023 von Kea Blum
Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat essentiell für die Gelenkgesundheit.

Wenn das Knie schmerzt, der Rücken zwickt oder die Schulter bei jeder Bewegung weh tut, leidet die Lebensqualität enorm. Viele fragen sich: Wie kann ich Gelenkproblemen am besten entgegenwirken? Neben einer ausgewogenen, gesunden Ernährung können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel die Gesundheit von Knorpel, Knochen, Sehnen und Bänder zusätzlich gezielt unterstützen.
 Wir stellen in diesem Beitrag zwei wichtige davon näher vor: Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat.

Abnutzung als häufigste Ursache für Gelenkprobleme

Gelenkprobleme entstehen in den meisten Fällen aufgrund von Abnutzungserscheinungen. Baut sich der Knorpel immer weiter ab, beginnen die Knochen aufeinander zu reiben. Das kann zu Schmerzen, Entzündungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit führen. Die Entzündungen wiederum können Bänder und Sehnen an den Gelenken schädigen.

Dieser Gelenkverschleiss ist auch unter Arthrose bekannt. Er tritt zwar bevorzugt im Alter auf, doch auch junge Menschen können daran erkranken. Etwa aufgrund falscher und bzw. oder zu starker Belastung der Gelenke.

Das steckt hinter Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat

Wie bleiben Knorpel, Knochen, Sehnen und Bänder möglichst lange gesund? Zwei Bausteine spielen dabei eine wichtige Rolle: Moderate, gelenkschonende Bewegung und eine gute Versorgung mit Vitalstoffen – insbesondere jene, die den Knorpel schützen. Dazu zählen Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat. Sie gehören zu den sogenannten Chondroprotektiva. Dabei handelt es sich um Substanzen, die die Knorpeldegeneration hemmen können.

Wichtiges zu Glucosaminsulfat:

Glucosaminsulfat ist ein hochkonzentrierter Einfachzucker, genauer ein Aminozucker. Es ist ein natürlicher Baustein der Gelenkschmiere (Synovialflüssigkeit) und Gelenkknorpel. Für Nahrungsergänzungsmittel wird Glucosaminsulfat vor allem aus Schaltentieren wie Krebsen oder Algen gewonnen.

Besonderheiten von Chondroitinsulfat:

Chondroitinsulfat steckt natürlicherweise in Bindegewebe, Knorpel und Knochen. Es besitzt die Fähigkeit, grosse Mengen Wasser zu binden. Das kommt der Knorpelgesundheit zugute – der Knorpel besteht bis zu 80 Prozent aus Wasser. Wie bei Glucosaminsulfat, wird auch Chondroitinsulfat für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln aus Krebsen oder Algen gewonnen. Zusätzlich kommt Knorpelgewebe von Rindern, Schweinen und Hühnern infrage.

Hinweis: Menschen, die unter einer Krebstierallergie leiden, sollten Nahrungsergänzungsmittel mit Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat aus Algen bevorzugen. Sind Krebstiere die Basis, müssen Herstellende entsprechende Angaben machen.

So können Glucosamin- und Chondroitinsulfat die Gelenkgesundheit fördern

Das Duo Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat kann sich vielfältig auf die Gesundheit von Gelenken, Knorpel, Sehnen und Bänder auswirken. Eine Reihe an Studien[1] geben Hinweise darauf, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Glucosamin- und Chondroitinsulfat vor allem bei Arthrose…

  • am Aufbau des Knorpels beteiligt sein können.
  • den Knorpelabbau hemmen können.
  • die Bildung der Gelenkschmiere (Synovia) fördern können. Sie ist ein Gleitfilm auf den Gelenkflächen.
  • den Einbau von Prolin in den Körper begünstigen können. Prolin benötigt der Körper, um Kollagen zu bilden. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes und der Knochen.
  • die Bildung von Proteoglykanen fördern können. Sie übernehmen eine wichtige Dämpfungs- und Stützfunktion im Knorpelgewebe.
  • antientzündliche Eigenschaften haben können.

Glucsosamin- und Chondroitinsulfat: Als Duo besonders wirksam

Studien1,1a-c zeigen darüber hinaus, dass die Kombination von Glucsosaminsulfat und Chondroitinsulfat besonders förderlich ist. Etwa in Bezug auf die Schmerzlinderung und der Funktionsverbesserung der Kniegelenke. Das Duo kann sogar bereits geschädigtes Knorpel- und Sehnengewebe wiederherstellen. Eine weitere, gross angelegte Studie zur Kniearthrose (GAIT2) kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Das Duo Glucsosaminsulfat und Chondroitinsulfat besserte die für Arthrose typischen Symptome Schmerz, Gelenksteifigkeit und eingeschränkte Gelenkfunktion. Die Effekte waren bei moderaten bis starken Knieschmerzen am grössten.

Tipp: Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl wirken nachweislich antientzündlich. In Kombination mit Glucosaminsulfat können sie Gelenkschmerzen besser lindern als Glucosaminsulfat alleine. Auch die Morgensteifigkeit der Gelenke liess bei den Patientinnen und Patienten mit Osteoarthritis, die beide Vitalstoffe einnahmen, mehr nach. So die Ergebnisse einer randomisierten Studie3 aus Deutschland.

Wichtiges Auswahlkriterium für Nahrungsergänzungsmittel

Glukosamin und Chondroitin kann in zwei Formen in Nahrungsergänzungsmitteln stecken: als Hydrochlorid oder Sulfat. Nicht beide Formen wirken allerdings gleich effektiv. Da Sulfate als wirkungsvoller gelten, sind Nahrungsergänzungsmittel, die Chondroitin- und Glukosaminsulfat enthalten, zu bevorzugen.

Bei Sulfaten handelt es sich um Salze der Schwefelsäure. Schwefel wiederum ist ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes. Aus dem Report Arthritis Research Campaign (ARC)4 geht hervor, dass es keine Beweise zur Wirksamkeit von Glukosaminhydrochlorid gibt. Mehr noch: Die Beweise für eine fehlende Wirkung sind stärker. Für Glucosaminsulfat hingegen belegen mehrere Studien die Wirksamkeit.

Fazit:

Die Gesundheit der Gelenke hängt massgeblich davon ab, wie gut sie mit Vitalstoffen versorgt sind. Eine ausgewogene Ernährung bildet die Basis gesunder Knorpel, Knochen, Sehnen und Bändern. Doch nicht alle gelenkfördernden Vitalstoffe sind in Lebensmitteln enthalten, wie zum Beispiel Glucosamin- und Chondroitinsulfat. Über spezielle Nahrungsergänzungsmittel zugeführt, können sie die Knorpelstruktur verbessern und den Knorpelabbau verlangsamen. Die Abnutzung des Knorpels ist die Hauptursache für Gelenkproblematiken wie Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

4Macfarlane G.L. et al. (2009): Complemantary and alternative medicines for the treatement of rheumatoid arthritis, osteoarthritis and fibromyalgia. ARC-Report 1/2009

Kea Blum

Ich bin freie Journalistin und Redakteurin aus Hamburg. An meiner Seite ist mein Australian Shepherd Mädel Maja und mein Mann. Nach meinem Ökotrophologie-Studium und einem PR- und Redaktionsvolontariat bin ich in die Selbstständigkeit gestartet. Seit mehr als vier Jahren betreue ich Kundinnen und Kunden aus den Bereichen Ernährung und Gesundheit. Ich finde es nach wie vor faszinierend, wie sehr sich das, was wir essen, auf unsere Gesundheit auswirken kann. Und ich liebe es, dieses Wissen mit meiner Arbeit an andere weiterzugeben.