Welche Rolle spielt Kollagen bei der Hautalterung?

17. Februar 2023 von Marion Wäfler
Kollagen und die wahre Schönheit von innen

Wahre Schönheit kommt von innen – das sagt sich so leicht, wenn man vor dem Spiegel steht und gerade eine neue Falte entdeckt hat. Alle wollen alt werden, doch niemand will es sein. Der Prozess des Alterns macht vor niemandem Halt und es ist nicht weiter verwunderlich, dass rund um Gesundheit und Anti-Aging viel geforscht wird.

Sonne, Rauchen und Stress fördern die Hautalterung

Die Sonne lässt unsere Haut schneller altern und kann sie sogar schädigen, wenn man sich nicht ausreichend schützt. Das wissen wir mittlerweile alle. Deshalb cremt man sich regelmässig ein und meidet die Sonne zwischen 11 und 15 Uhr. Man sitzt im Schatten und trägt ein Langarm-Shirt, manchmal sogar zum Schwimmen.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Kollagenbildung ab und verändert unser Hautbild. Wie schnell der Alterungsprozess voranschreitet, ist aber von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu gehört, wie viele Sonnenstunden man im Leben bereits an der prallen Sonne verbracht hat. Denn die UVA-Strahlen der Sonne führen dazu, dass das Kollagen in der Haut frühzeitig abgebaut wird. Die elastischen und feuchtigkeitsspeichernden Fasern verkümmern schneller und die Haut verliert an Spannkraft, Dicke und Feuchtigkeit. Etwa 80 % der Alterszeichen im Gesicht entstehen durch Sonnenlicht, schätzen Forscher.

Da gibt es aber noch mehr, womit die frühzeitige Hautalterung beschleunigt wird: Rauchen, Alkohol und Stress. Hierbei entstehen freie Radikale. Werden diese nicht neutralisiert, führt dies zu oxidativem Stress. Dieser wiederum schädigt die Zellen und beschleunigt die Hautalterung. Auch eine ungesunde und nicht bedarfsdeckende Ernährung kann ihren Teil dazu beitragen. Essen wir zu wenig vitalstoffreiche Lebensmittel, fehlendem Körper wichtige Antioxidantien. Diese neutralisieren freie Radikale und vermindern oxidativen Stress.

Verkehrsbedingte Luftverschmutzung, geht man heute davon aus, lässt die Haut ebenfalls frühzeitig altern. Die genauen Mechanismen sind hier allerdings noch nicht geklärt.

Was passiert bei der Hautalterung?

Mit 20 Jahren ist die Haut noch dick und elastisch, die Kollagenbildung noch ausgeprägt und gut funktionierend. Die Haut wird gut durchblutet und kann reichlich Flüssigkeit speichern. Mit zunehmendem Alter verlangsamen sich die Erneuerungsprozesse im Körper – auch diejenigen der Haut. Dadurch nimmt auch die Kollagenbildung ab. Die Folge ist eine Haut, die dünner, trockener und weniger elastisch wird. Es entstehen Falten und das Bindegewebe wird schlaff. Bei Frauen kommt mit ca. 50 Jahren ausserdem die Menopause dazu. Die Hormonumstellung - insbesondere der absinkende Östrogenspiegel – verstärkt den Prozess der natürlichen Hautalterung zusätzlich.

Was ist Kollagen?

Kollagen ist nicht nur in der Haut von grosser Bedeutung. Es findet sich auch in den Knochen, Bändern, Sehnen und dem Bindegewebe. Es sorgt für Halt, Elastizität und Struktur. Die jeweiligen Gewebezellen bilden ihr passendes Kollagen selbst und unterscheiden sich deshalb leicht voneinander. Im Körper gibt es rund 28 verschiedene Kollagentypen. Weil das Kollagen Bestandteil von so vielen verschiedenen Körperteilen ist, gehört es zu den am häufigsten vorkommenden Proteinen im menschlichen Körper. Richtig, bei Kollagen handelt es sich chemisch gesehen um ein Protein (Eiweiss). Proteine bestehen aus vielen kleinen Bausteinen – den Aminosäuren.

Was braucht der Körper, um Kollagen zu bilden?

Um Kollagen herzustellen, braucht der Körper also Aminosäuren (insbesondere Prolin und Glycin). Diese nimmt sich der Körper aus eiweisshaltigen Lebensmitteln. Das sind zum Beispiel Eier, Tofu, Hülsenfrüchte, Käse oder Fleisch. Das Eiweiss aus diesen Lebensmitteln wird im Körper zuerst in die einzelnen Bestandteile (die Aminosäuren) zerlegt und anschliessend neu zusammengesetzt. So baut sich der Körper mit den Aminosäuren die Proteine (z.B. Kollagen) zusammen, die er braucht. Für diesen Prozess benötigt der Körper Vitamin C.

Kann man etwas tun gegen erschlaffendes Bindegewebe und faltige Haut?

Hauttyp und -farbe lassen sich nicht ändern. Genauso wenig die Anzahl Stunden, die man bereits an der Sonne verbracht haben. Deshalb lautet die Devise vorwärtsschauen und den eigenen Lebensstil unter die Lupe nehmen. Vermeiden Sie Stress. Sollte er dennoch einmal Überhand nehmen, wenden Sie eine Entspannungstechnik an, die Ihnen zusagt. Zum Beispiel Atemübungen, Yoga oder Achtsamkeitsübungen. Auch Bewegung an der frischen Luft (aber nicht an der prallen Sonne) baut nachweislich Stress ab.

Achten Sie auf Ihre Ernährung. Ausgewogen und vitalstoffreich dürfen Sie diese gestalten und die Lebensmittel sollten möglichst frisch sein. Viel Gemüse und Früchte, mehr Vollkorn- als Weissmehl, ausreichend Wasser und eiweisshaltige Lebensmittel. Dafür dürfen Sie zurückhaltend sein mit Alkohol und das Rauchen, wenn irgend möglich, ganz sein lassen. Mit einer ausgewogenen Ernährung bekommt der Körper ausreichend Vitalstoffe, wie Vitamine und Mineralstoffe. Vitamin C und E wirken als Antioxidantien und schützen die Haut vor freien Radikalen. Vitamin C ist gleichzeitig am Aufbau von Kollagen beteiligt.

Anti-Aging-Tipps:

  • Sonnenschutz verwenden
  • Nicht Rauchen, wenig oder kein Alkohol
  • Ausgewogene Ernährung, besonderes Augenmerk für eine schöne Haut sind die Vitamine C und E
  • Während Phasen von Stress, bei ungesunder Ernährung oder für Raucherinnen und Raucher empfiehlt sich ein geeignetes Nahrungsergänzungsmittel
  • Haut abends gründlich reinigen
  • Stress vermeiden und konkrete Entspannungstechniken anwenden
  • Bewegung an der frischen Luft
  • Ausreichend trinken 1-2 Liter pro Tag

Nicht immer lässt sich Stress vermeiden oder so einfach auf das Rauchen verzichten. Gerade in solchen Situationen können Nahrungsergänzungsmittel mit Vitalstoffen helfen. Mit ihnen kommt man besser über die Runden und tut sowohl der Gesundheit als auch der Haut etwas Gutes.

In diesem Sinne stimmt das Sprichwort «Wahre Schönheit kommt von innen» gleich in doppelter Hinsicht: Zum einen tun man gut daran, den Alterungsprozess als natürliche Konsequenz des Lebens zu akzeptieren. Zum anderen können Sie mit dem, was Sie Essen und wie Sie Ihr Leben gestalten, Einfluss nehmen, wie langsam die Hautalterung voranschreitet.

Ist Kollagenpeptid und Kollagenhydrolysat das Gleiche?

Ja! Kollagen wird durch den Hydrolyse-Prozess (Spaltung einer chemischen Verbindung durch Reaktion mit Wasser) verarbeitet und kann so vom Körper besser aufgenommen werden.

Kollagenpeptide und Kollagenhydrolysat beschreiben beide das gleiche Endergebnis dieses Vorgangs.

Marion Wäfler

Seit bald 20 Jahren bewege ich mich in der Schweizer Ernährungsszene, insbesondere im Bereich Gesundheitsförderung. Ich habe Ernährung und Diätetik studiert und bin zudem Drogistin. Deshalb habe ich nicht nur ein fundiertes Wissen im Bereich Ernährung und Lebensmittel,  sondern auch in Naturwissenschaften und Heilpflanzen. Ich bin kreativ und zuverlässig, blicke gern hinter die Fassaden und habe hohe Ansprüche an meine Arbeit. Als vielseitig interessierte Person, gehören Nachhaltigkeit, Gesundheit, Reisen, Natur, Gesellschaft, Länder und Kulturen (insbesondere Indien, Sri Lanka, Armenien, Georgien) zu den Themen, die mein Leben und meine Arbeit inspirieren und beeinflussen.